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Me, my shelf and I: Der Philosoph Wilhelm Schmid

Wilhelm Schmid, Foto: privat

Wilhelm Schmid, Foto: privat

 

„Wir stehen am Fuße eines hohen Gebirges“, sagt Wilhelm Schmid lachend. Als ein solches denkt er sich die drei Meter hohe Regalwand in seinem Wohnzimmer in Berlin-Charlottenburg. Eine Lese- und Arbeitsecke hat er sich dort eingerichtet, „in der ich verschwinden kann. Mit einem Tisch, in aller Seelenruhe, geschützt im Winkel. Vermutlich eine Reminiszenz an die Entwicklungsgeschichte der Menschheit, denn die Menschen haben ja mal in den Höhlen gehaust.“ Eine Höhle im Gebirge also.

Wer das Zentralmassiv aus Büchern erklimmt, findet Bücher über die Entstehung des Kosmos und die Evolution. Und dann geht es bald mit dem Denken los. Zeitlich angeordnet hat Schmid seine Bücher, von den alten Griechen, die ihm viel bedeuten, über Immanuel Kant („Ich habe viel Kant studiert. Nicht immer kapiert.“) über Friedrich Nietzsche, den er immer wieder aufschlägt, bis hin zu Michel Foucault, der ihn für seine eigene Philosophie inspirierte.

Belletristik findet sich hier kaum. „Die spielt für mich nicht so eine große Rolle.“ Obwohl er sagt: „Ich habe es immer mit Sokrates gehalten. Das erste für einen Philosophen ist, die Wahrheit zu sagen. Das zweite ist, die Wahrheit schön zu sagen.“

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