Der Rolling Stone hat ihn als den „einzigen deutschen Popstar“ bezeichnet, ein Zitat, das ihm ständig um die Ohren gehauen wird und das Jens Friebe deshalb inzwischen ein bisschen zwiespältig findet. Ob ihm „Vorzeige Gender-Boy“ lieber ist? Das hat das Missy Magazin geschrieben, weil Jens sich nicht so betont heterosexuell gibt wie andere Typen mit Gitarre, sondern Spaß am Spiel mit Androgynität hat und Feminismus unterstützt. Abgesehen davon war Friebe immer ein thinking man’s Musiker – ein bisschen subtiler, hintergründiger, sophisticateter als der Rest und trotzdem mit Glitzer und großen Melodien. Entdeckt wurde Jens Mitte der 2000er Jahre Indie-Impresario Alfred Hilsberg, auf Empfehlung von Jochen Distelmeyer von Blumfeld. Inzwischen ist sein siebentes Album erschienen. Es heißt „Fuck Penetration“. Mit Christian Möller ist er durch Kreuzberg flaniert, unter anderem durch die Bibliothek und auf dem Friedhof. Ein Gespräch über den Tod und die Angst davor, über Pop in der Provinz, über politische Songs und über Graubrot.
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